Es ist eigentlich schon fast unverschämt, nach einer solch intensiv erlebten Mittelrheintour sogleich in den Canadier zu steigen, um schon wieder eine traumhafte Wasserlandschaft zu genießen. Aber was soll ich machen? Die Idee von Torsten, an diesem Montag Abend noch ein wenig Paddeln zu gehen, war einfach zu verlockend.
Bei schönstem Sommerwetter starteten wir vom Ginsheimer Hafen aus auf den Ginsheimer Altrheinarm. Bei mäßiger Strömung und sehr klarem Wasser genossen wir die Ruhe dieser kleinen Oase in unmittelbarer Umgebung der Schwerindustrie Rüsselsheims. Am Steindamm suchten wir uns eine geeignete Umtragestelle und machten uns dann auf dem Rhein flussabwärts auf in Richtung Weisenauer Brücke. Während uns rechts die Sandstrände der Nonnenau begleiteten, neigte sich linker Hand die Sonnenbahn langsam dem Horizont entgegen und färbte die Umgebung in kontrastreiche Orange- und Blautöne, die sich in dem bleiern wirkenden Wasser spiegelten. Kurz vor der Brücke und gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang beendeten wir unsere Rheinfahrt und bogen in die Mündung des inzwischen stockdunklen Ginsheimer Altrhein ein. Paddeln in dieser Dunkelheit bedeutet, Paddeln mit allen Sinnen. Nase, Ohren und Augen genießen die über das Wasser ziehenden Gerüche, Klänge und Farbenspiele, während die Haut die Temperaturwechsel zwischen kühlendem Wind und warmer Windstille aufnimmt. Für mich sind solche Momente von unglaublicher Intensität. Im Normalfall liebe ich es, nach einer solchen Fahrt am Ufer meinen Zeltplatz aufzusuchen und den Abend dort ausklingen zu lassen. Falls das aber nicht geht und zudem der Hunger jeglicher weiterer Romantik im Wege steht, gehe ich auch gerne zu "Plan B" über. Ein guter Weggefährte für dieses "Ersatzszenario Dönerbude" ist Torsten. Entsprechend machen wir uns in seiner Heim-Döneria über einen super leckeren Döner her und genießen einfach noch einmal die Retrospektive dieses Abends...
Eine weitere, feine Canoe-Tour, die mit einer meiner Lieblingsspeisen endete. Falls die Touren mit Torsten so weitergehen, werden sie wohl den Namen "Dönerstagstour" verdienen ...
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