07.11.10 Nasser, flacher Neckar

Sulz hat einen Wohnmobilstellplatz. Auf den Rheinwiesen, direkt am Wehr gelegen. So lautet die Beschreibung. Die Ausschilderung führt mich direkt zu dem Wehr. Der Wohnmobilplatz ist jedoch fort. Neckarauf- und abwärts finden sich keine geeigneten Stellen für ein Zelt oder einen auffällig unauffällig parkenden Fiat Doblo mit verhängten Fenstern. Das Ländle ist einfach zu ordentlich für solche Menschen wie mich.
Da gibt's nur Ärger, wenn man irgendwo unerwünschte Dinge tut. Und dazu gehört nun einmal auch die unkontrollierte Übernachtung. Aber wo ein müder Wille, da findet sich auch ein Weg. Ein Parkplatzneubau direkt am Neckar und unweit der Einstiegsstelle bietet sich schließlich zum unbeobachteten Übernachten an.
In der Nacht gießt es wie aus Kübeln und ein kräftiger Wind schüttelt das Auto so richtig durch. Stefan und Axel entscheiden sich, trotz dieses Wetters anzureisen. An der vermeintlichen Einstiegsstelle werden wir darüber unterrichtet, dass die Boote zukünftig auf der linken Flusseite einzusetzen sind. Vorsichtshalber verholen wir die Autos auf die andere Seite. Parkplätze gibt es dort auf jeden Fall reichlich.

Auf der Fahrt genießen wir den kleinen Fluss, der zur Abwechslung auch mal den einen oder anderen spritzigen Abschnitt bietet. Nur wird es auf Dauer ganz schön nass an Bord. zwar habe ich meine Spritzdecke montiert, durch einen kleinen Konstruktionsfehler sammelt sich das Wasser jedoch darin und läuft schön kontinuierlich zwischen den Pobacken durch auf den Sitz. Auf Dauer eine recht kühle und unangenehme Angelegenheit. Lustig finde ich ein paar Kilometer vor Horb die Hinweise auf zwei Lebensgefährliche Sohl-Stufen, von denen die erste ungefähr einen Meter und die zweiten ungefähr 50 cm abfällt. Weniger lustig fand ich es dann, dass in Horb nochmal die gleiche Warnung stand, die dieses mal das große Wehr mit real existierendem Gefährdungspotential beschreibt. Ganz schön Missverständlich!

Nach der Umtragung des Wehres fahren wir den kaum Wasser führenden Neckar weiter, bis wir unter einer Brücke rasten, um danach noch in dem inzwischen signifikant gestiegenen Wasser ein wenig zu spielen. Nachdem wir unsere Autos zurückgeholt und uns "Landfein" gemacht haben, gehen wir in die Mittelalterliche Oberstadt von Horb, um dort die verlorene Körpertemperatur bei viel Schwarzwälder Kalorien samt einem heißen Milchkaffee zurückzugewinnen. Von der Wärme leicht ermüdet brechen wir bei Anbruch der Dunkelheit in Richtung Heimat auf.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen